Erntezeit schöne Zeit, aber wann sind Früchte reif?

Das Wissen um die Pflückreife einer Obstsorte ist wichtig, denn vielen Äpfeln, Birnen und Pflaumen ergeht es nicht selten so: Sie werden zu früh gepflückt, und nach einem Biss stellt sich heraus, dass die Frucht noch nicht schmeckt. Das Obst wird weggeschmissen. Dabei hätten die Früchte vielleicht nur noch wenige Tage gebraucht bis sie reif und somit wohlschmeckend sind.

 

 

Das gereifte Obst hätte als Wegzehrung, auf einem Kuchenblech, als Saft oder Trockenobst mehrere Gaumen erfreuen können. Auch Igel, Wespen und z.B. Schmetterlinge bevorzugen reifes Obst, da dieses einen höheren Zuckergehalt hat und somit schmackhafter und energiereicher ist.

 

Deshalb: Nicht zu früh ernten! Ein gutes Indiz für den richtigen Erntezeitpunkt sind bereits unter dem Baum liegende Früchte (Fallobst). Das ist aber auch nicht die "Nummer sicher", weil die ganze Zeit über Früchte abgeworfen werden, so zum Beispiel auch, wenn der Baum merkt, dass es einfach zu viele sind. Am besten ist folgender Test: durch einfaches Nach-Oben-Drehen (Apfel, Birne) oder Ziehen löst sich die Frucht leicht.

 

 

Bei Him- und Brombeeren ist das klar, Pflaumen werden weicher und lösen sich ebenfalls leicht vom Zweig, wenn sie gesnackt werden wollen. Harte Früchte lassen sie also hängen, auch wenn die Farbe schon anderes verspricht. Ein Apfel ist pflückreif, wenn er sich samt Stiel locker vom Zweig lösen lässt. Dafür dreht man ihn in der Hand vorsichtig nach oben. Die rote Farbe kann täuschen, denn Wochen vor der Pflückreife können einige Äpfel schon rotbackig sein. Lasst sie sich davon nicht zum verfrühten Ernten verführen. Schaut sie die Äpfel genau an, macht den eben beschriebenen Pflücktest und riecht an ihnen. Obsternte spricht alle Sinne an. Das ist ja das Besondere. Einfach mal reingucken ist eine Möglichkeit. Die Kerne vieler Äpfel sind dunkelbraun gefärbt, wenn die Äpfel reif sind. Da nicht alle Blüten mit einem Mal am Baum erscheinen, sondern nach und nach oft über zwei bis drei Wochen verteilt, sind auch die Früchte eines Baumes nicht alle zur gleichen Zeit reif. Das ist ziemlich praktisch, denn so kann man über Tage und Wochen hinweg fast täglich einen frischen Apfel pflücken.

 

 

Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Pflück- und Genussreife. Die bekannten Klaräpfel sind beispielsweise baumreif essbar, sie lassen sich aber nicht lagern. Im Vergleich dazu ist etwa der Boskoop, auch Schöner von Boskoop, nicht baumreif essbar. Nach der Pflückreife ab Mitte Oktober muss er noch einige Wochen reifen um dann zum Jahresende und im Winter genussreif zu sein. Boskoop-Äpfel sind gute Lageräpfel und tolle Äpfel für den Winter!

 

Durch die richtige Lagerung lässt sich der Prozess des Verderbens verlangsamen. Ideal ist ein luftiger, kühler Kellerraum mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen zwei und sechs Grad. Auf keinen Fall dürfen die Früchte Frost abbekommen. Sie verderben sonst innerhalb kürzester Zeit. Die Äpfel zum Lagern locker auf Papier, Holzborden oder Brettern verteilen, sodass sie sich möglichst nicht berühren. Kontrollieren Sie die Äpfel regelmäßig auf braune Stellen oder Fäulnis und sortieren Sie faule aus. Bei guten Bedingungen halten sich die Äpfel so nach der Ernte mehrere Wochen. Je später im Jahr die Äpfel geerntet werden, desto länger sind sie lagerfähig

 

 

 

Wer keinen geeigneten Kellerraum hat, kann als Alternative die Früchte in Plastikbeuteln lagern. Die Beutel verhindern das Austrocknen der Früchte, das von den Äpfeln "ausgeatmete" Kohlendioxid reichert sich im Beutel an und erzeugt ein günstiges Kleinklima. Am besten lagern sie die Früchte kühl und stechen mit einer Nadel kleine Löcher in die Beutel, damit überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann.

 

Da Äpfel während der Lagerung das natürliche Reifungsgas Ethylen verströmen, sollten sie nicht neben Gemüse gelagert werden. Ausnahmen sind einige Ethylen-unempfindliche Arten wie Blattgemüse, Lauch und Pilze.

 

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https://www.emsa.com/blog/aepfel-lagern-so-haelt-sich-der-gesunde-snack-besonders-lange/